Mi. Mai 1st, 2024

Weiße Räume üben eine ziemlich merkwürdige magnetisierende Wirkung auf mich aus. Wenn ich einen weißen Raum betrete, werde ich blind, die Weißheit des nichtssagenden, sinn- und emotionsentleerten, das Ich widerspiegelnden Weiß lädt zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst ein.  Dieses mich reflektierende Weiß blendet mich dermaßen ein, dass es mir – zwischen Weiß und Weiß gefangengenommen – unmöglich erscheint, dieser Falle entkommen zu können, ohne vorher eine Beichte abgelegt zu haben. Ein Blick im Spiegel, Ich gegen Ich. In die Stille hineinhorchen, um nachzuspüren, was da ist oder was eben nicht. Das, was gerade „nicht da ist“, ich allerdings viel intensiver wahrzunehmen. Heute jedenfalls!

Also, was ist nicht da?

Kein Make-Up, keine Rolex am Handgelenk, keine schimmernde Goldkette um den Hals, keine high heals, kein einziges Swarovski Steinchen, kein Sonnenbrand, nicht mal ein Piercing oder ein winzig kleines Tattoo – einfach so, zum Anheben des Selbstwerts, so nebenbei! Nichts.

Weiße Räume machen mir Einiges zu schaffen, und vor allem – Sorgen! Diesmal – Sorgen um mich.

Wie geht es so weiter mit dir, Neli?

Ohne Statussymbole ist man nämlich eine weiße Wand. Wie geht es nun also so weiter mit mir? Ohne irgendwelche Attribute, die mir Halt und Orientierungsbasis im Leben geben, wo ich hingehöre und wo nicht? Ausschließlich aufgrund dessen, was ich bin? Ach, Bullshit! Es gibt so Vieles, so unglaublich Vieles an mir auszubauen, Leute!

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