Zur Morgendämmerung schläft die Versagerin in mir nicht.
Sie drückt mich an die Wand
für alle meinen „Ich kann nicht über meinen Schatten springen“,
für alle kleinen und großen bequemen Flüchte, Täuschungen,
für alle meinen „Es ist mir scheißegal“,
für alle „Es ist noch Zeit“,
für alle stillen Rückzüge,
für alle „Warte“ und „Halte mal“!
Und wie bequem ist es nur,
über die Schulter auf sie zu spucken,
mit nicht sehenden Augen,
sodass alles sich einfach und logisch,
pragmatisch und unpersönlich weiter so hinzieht.
Die Versagerinnen sind immer wach.
Die Versagerinnen träumen nie.
Wenn du glaubst, dass die Versagerin nicht mehr da ist,
genau in dem Moment nistet sie sich in deiner Wunde ein
und das tut höllisch weh.
Sie schreit aus, dass du verlogen bist,
unecht und unschön, und kommt nicht zur Ruhe.
Und du verstehst es, ihr seid ja eh immer zwei da,
zur Morgendämmerung.
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