-
Über den Schmerz
Wenn man mich fragt, wie sich der Schmerz anfühlt, könnte ich unendlich viel erzählen. Er ist allgegenwärtig. In den Nächten, wenn ich träume, dass sie nur für zwei Minuten gegangen war – und dann wieder aufwachte. Wenn ich höre, wie sie mich ruft, damit ich sie von jenem Ort abhole, an dem ich sie zurückgelassen habe. Wenn ich in meinen Träumen mit ihr reise, immer auf der Suche nach einem Haus mit schöner Aussicht für sie. Wenn ich ihr Paris zeige, weil sie Französisch sprach, französische Filme und Chansons liebte – eine Reise, die ich so sehr mit ihr machen wollte. Wenn ich in der Augustinerkirche sitze und ihr von…
-
Sie
Die Tür öffnet sich und sie stellt sich in den Türrahmen. Sie, genau sie. Mit high heals, schön gestylt, elegant, umwerfend! Echt. Ich traue meinen Augen nicht. Halte inne und frage sie leise: Snezhi, bist du denn das? Woher kommst du? Wo warst du denn die ganze Zeit? Und sie erzählt mir, dass sie eh nie gegangen ist. Wir haben uns einfach eine Weile nicht gesehen. Auch sie habe mich sehr vermisst. Und nun solle ich alles schnell einpacken, sie sei ja wegen mir gekommen, um mich abzuholen. Ich mache alle Kästen auf und fange an auszuräumen. Nichts von dem, was da ist, brauche ich. Alles schmeiße ich weg. Nichts…



