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Über den Schmerz
Wenn man mich fragt, wie sich der Schmerz anfühlt, könnte ich unendlich viel erzählen. Er ist allgegenwärtig. In den Nächten, wenn ich träume, dass sie nur für zwei Minuten gegangen war – und dann wieder aufwachte. Wenn ich höre, wie sie mich ruft, damit ich sie von jenem Ort abhole, an dem ich sie zurückgelassen habe. Wenn ich in meinen Träumen mit ihr reise, immer auf der Suche nach einem Haus mit schöner Aussicht für sie. Wenn ich ihr Paris zeige, weil sie Französisch sprach, französische Filme und Chansons liebte – eine Reise, die ich so sehr mit ihr machen wollte. Wenn ich in der Augustinerkirche sitze und ihr von…
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Wenn…
Wenn Trauer, Verzweiflung, Leiden und Freude, Lachen und Schmerz unterm Himmelsgewölbe, wenn das Herumschleppen fremder Geschichten, Schritte, auf fremde Wege gerichtet, Träume und Rauch, Wut, Illusionen, Tränen vor Freude, Lachen, auch ohne Glück zu empfinden, um Schmerz zu verdecken – um das nie Endende gut zu verstecken –, deine Geschichte scheinen zu prägen, halte mal inne, sei mal verwegen! Denn jede Geschichte mit Anfang und Ende, glänzend zunächst, wird bald ausgeblendet, bis sie völlig zerbröckelt verschwindet, bis eine neue ihren Weg findet. Endlos bleibt nur das Hoffnungsgewebe, solang‘ ich aus dem Vogelgarn spinne und webe. Views: 142





