Bologna, cara mia Bologna! Ich steige in die Maschine und in weniger als 2 Stunden bin ich da. Ich verschmelze mit den gelb-rot-orangen Bögen über meinem Kopf, die mich auf dem Weg an den Instituten der Università di Bologna vorbei begleiten, werfe einen neugierigen Blick in die kühlen einladenden Innenhöfe. Mitten auf Plazza Maggiore halte ich inne. Für ein paar Sekunden wird es still, das ganze Getümmel verstummt, es fühlt sich so an, als ob ich genau in dem Augenblick im Mittelpunkt der Erde stehen würde. Die Glocke der Basilika San Petronio reißt mich aus der Zeitlosigkeit und holt mich in die Gegenwart zurück: Es ist punkt 12 Uhr Mittag. Und dann sehe ich sie. Sie kommen mir scharenweise entgegen, ihr schallendes Gelächter bröckelt in tausend feine kristallartige Lichtpartikeln von der Zeit ab und sättigt die Luft mit una emozione sensazione felice, schwebendes Gelächter steigt hinauf bis zum 62 m hohen Glockenturm der Basilika empor; sie machen einen kleinen Bogen um mich herum, verbeugen sich in einem révérence vor mir: „Bella! Come stai? Come staj, amore? Ti amooooo!“, höre ich sie im Vorbeigehen, ihre strahlenden Gesichter prägen sich für immer in die Erinnerung ein. „Sempreeee!!!“, ertönt irgendwo da, mitten in der Piazza Maggiore hinter meinem Rücken, „Sempre… sempre… sempre…!“, hallt es in dem von der prallen Mittagssonne aufgewärmten Kopfsteinpflaster wider, während ich mich ein letztes Mal umdrehe… Die Italiener!
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