• Europa

    Erster Advent

    Als ich gestern in Salzburg war, wo die vorweihnachtliche Stimmung trotz der herrschenden Gas-Krise, des Ukraine-Krieges und der steigenden Inflation in vollem Maße, zu voller Pracht zu spüren war, ist da auf einmal eine Frage aufgetaucht: Wie ist das Gefühl, in diesem Land geboren zu sein? Und nicht nur geboren, sondern auch mit all den geschichteträchtigen Entwicklungen, die die vorigen Jahrhunderte das Land geprägt und geformt haben, verbunden zu sein? Von dem Moment an stauten sich eine Unmenge Fragen auf, und jede drängte sich nach vorne und pochte mit seiner Legitimität, gestellt zu werden. Wie wäre es, wenn Bulgarien nicht 500 Jahre Teil vom Osmanischen Reich gewesen wäre, sondern ein…

  • Das Jetzt

    Gib mir deine Hand

    Gib mir deine Hand,lass sie sich auf meine Hände niedersetzen,ich will da, in deiner Hand, deinen Weg entdecken,deinen sich in Kurven schlängelnden Weg,und auf deinen Pfad viel Freude und Zeit ins Endlose hinunterrollen,Sternenstaub darauf streuen,und möge ich gleich vergessen, was ich enträtselt habe! Gib mir deine Hand, lass sie wie ein Blatt auf den Schoss vom November fallen und sich da ausruhen,damit ich mit dem Novemberregen alle eisig frierenden Winter wegspülen kann.Und hab keine Angst vor schlechten Vorhersagen,in meiner Hand wird nämlich ein Zauber geboren,und dank diesem Zauber kann ich aus der Hand nur von jenem lesen,auf dessen Weg ich meinen eigenen Namen entdecke. Neli P Views: 58

  • Europa

    Die andere Seite

    Sofia habe ich nie gemocht. Niemals. Und nicht wegen der Tatsache, dass da, in der Volksversammlung, diejenigen sitzen, die alles andere tun, als das Volk zu vertreten, auch wenn auch das ein plausibler Grund wäre. „Schicksal, Schicksal!“, wehklagen die einen. Eine Ausrede, bei der sich jede andere Erklärung erübrigt, sobald man nur einen schnellen Blick in die Geschichte zurück wagt. Diejenigen von gestern sind die Regierenden von heute. Fakt. Sofia habe ich nie gemocht. Wegen der krassen Gegensätze. Der Diskrepanz zwischen dem Scheinbild, das man  nach außen hin demonstrieren will, und der harten Wirklichkeit, die sich zwei Quergassen weit weg von „Vitoschka“ anbietet. Einerseits die glänzenden Vitrinen der Hauptstraße, und…