Ich mache breit dieses Fensterlein auf, um tief einzuatmen…
Meine Schritte führen mich in den Stadtpark, lege mich da auf das feuchte Aprilgras hin, die Sonnenstrahlen verfangen sich in meinen Wimpern, blitze gegen die Sonne, meine Hände berühren das sich noch immer etwas borstig anfühlende Gras sanft, vielversprechend, meine Haare schlingen sich um die Grashalme herum, verflechten sich mit ihnen, die Haarspitzen werden länger und länger, schlagen Wurzeln tief in die hungrige Erde hinein, es riecht nach Magnolien, der Duft ist so betörend, dass es mir schwindlig wird, unter meinem Rücken pulsiert das Herz der Erde – Wärme fließt über meine Arme, über die Ellenbogen hinunter, ein nie aufhörender Strom, tröpfelt auf die Handflächen, rinnt die Linie des Lebens entlang, sammelt sich auf den Fingerspitzen in kleinen Pfützen, verschmilzt mit dem Rot meiner Fingernägel, fängt an zu brennen, wird zu Glut, Rot tropft langsam auf das schlaftrunkene Gras hinunter, wird von der durstigen Erde gierig in großen Schlucken aufgesaugt, tief eingeatmet… erst dann atme ich aus.
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