Die Tür öffnet sich und sie stellt sich in den Türrahmen. Sie, genau sie. Mit high heals, schön gestylt, elegant, umwerfend! Echt. Ich traue meinen Augen nicht. Halte inne und frage sie leise: Snezhi, bist du denn das? Woher kommst du? Wo warst du denn die ganze Zeit?
Und sie erzählt mir, dass sie eh nie gegangen ist. Wir haben uns einfach eine Weile nicht gesehen. Auch sie habe mich sehr vermisst. Und nun solle ich alles schnell einpacken, sie sei ja wegen mir gekommen, um mich abzuholen. Ich mache alle Kästen auf und fange an auszuräumen. Nichts von dem, was da ist, brauche ich. Alles schmeiße ich weg. Nichts nehme ich mit. Sie sagt zu mir, das sei nicht mein Ort.
Ich höre ihr zu und weine.
Frage sie, ob sie morgen wieder kommt. Und sie beruhigt mich, alles werde so sein wir früher, wir würden wie früher, über der Kaffeetasse gebeugt, über alles auf der Welt sprechen, über wirklich alles. Nie würden wir uns trennen. Nun müsse sie gehen, aber nur für ein paar Stunden, nur bis zum Ende der Nacht.
Ich höre ihr zu und weine, und weine.
Zur Morgendämmerung ist sie tatsächlich wieder da, steht im Türrahmen. Echt und unverfälscht. Einfach sie. Wir werfen einen letzten Blick auf alles rund herum – den leeren Raum, den Kleiderkasten, die Schränke. Nur mich selber solle ich mitnehmen, flüstert sie mir zu. Alles andere schmeiße ich weg. Und wir gehen los. Sie und ich.
Und ich weine, und weine, und weine.
Vor Glück.
Ich wache auf. Der Traum ist noch immer da, und sie ist da. Und sie bleibt.
Ein Blick in den Kalender zeigt: Der 18.02. war in Bulgarien Totentag. Zum ersten Mal in meinem Leben merke ich mir das Datum.
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